Warum sollte ein Adler auf dem Boden kriechen, wenn ihm doch Flügel gegeben sind, um über die Küsten und Wälder zu fliegen?
Warum sollen wir so tun, als ob wir begrenzt sind, wenn wir doch in Wahrheit so viel größer sind, als irgendein Problem sind- ja wahrhaftig unbegrenzt…
Warum wollen wir nicht unsere wahre Natur anerkennen und ihr hier in dieser Welt gerecht werden, in der wir fälschlicherweise dachten, dass wir zuhause sind, dass wir eine limitierte Zeit hier zu leben haben, in dieser kurzen Zeitspanne zwischen Geburt und Tod möglichst viel erreichen müssen, um dann irgendwann, wenn wir alt und grau sind -Gott bewahre nicht früher durch einen Unfall oder eine Krankheit- so denken wir, wieder gehen und die Welt verlassen. Soll das unser Schicksal sein? Ganz schön ernüchternd, wie ich finde…
Warum glauben wir das? Warum lassen wir uns immer wieder auf den Alltagsstreich ein und finden uns mit diesem Schicksal ab, als ob die Welt, wie wir sie sehen, alles ist?
Möchtest Du versuchen einmal hinter die Kulissen zu blicken, den Vorhang einen Spalt zu öffnen und die Schleier lüften zu lassen? Manchmal bekommt der Vorhang durch einschlagende Erlebnisse einen Riss: Eine unglaublich berührende Begegnung, ein Unfall, eine Krankheit, eine Trennung… stellen unsere Welt buchstäblich auf den Kopf. Es ist wie, wenn sich ein Schleier lüftet oder die Wolken vorbeiziehen, um den strahlend blauen Himmel nicht länger zu verdecken.
Ich war schon immer ein Sinnmensch. Die Frage nach dem Sinn erfüllt mich, treibt mich an und motiviert. Sie ist faszinierend und lässt mich aufschauen, von dem normalen Vergessen, das wir tagtäglich leben.
Was passiert denn, wenn man stirbt? Das kann doch nicht alles gewesen sein? Dann kann man doch nicht weg sein. Kann man auch nicht, denn das Leben ist vom Geist, nicht vom Körper. Der Körper ist wie eine Hülle, ein wunderschönes Kleidungsstück, das wir morgens anziehen und abends wieder ablegen. Nicht mehr und auch nicht weniger. Es ist nicht, wer wir wahrhaftig sind. Wenn wir die physische Existenzeben verlassen, dann schwingen wir auf einer anderen Frequenz, die vielleicht hier nicht mehr sichtbar und dennoch da ist. Die Frage ist nur, ob wir sie empfangen können. Es ist wie in einem Radio: Man muss schon den richtigen Sender einstellen, um den Kanal zu empfangen.
Ein Kapitel geht zu Ende. Das heißt nicht, dass das ganze Buch nun fertig ist.
„Die physische Geburt ist nicht der Anfang vom Leben, sondern eine Fortsetzung. Der physische Tod ist nicht das Ende, sondern eine Fortsetzung vom Leben.“ (Ein Kurs in Wundern)
Wir können uns schon hier daran erinnern: An unsere Essenz und ihr entsprechend zu leben, während wir unter Begrenzungen zu leiden scheinen.
Das ist die Krux. Der Himmel auf Erden. Kein Zustand zu einem späteren Zeitpunkt, sondern eine allgegenwärtige Realität.