…. einen anderen Weg zu gehen, eine neue Richtung einzuschlagen, einen sanfteren Umgang mit sich selbst zu wählen, aus dem Hamsterrad des Egos auszusteigen und nicht länger in der Tretmühle feststecken zu bleiben.
Warum sagen wir eigentlich immer „so kann es nicht weitergehen“, kündigen unser Unbehagen und den Veränderungswunsch schon frühzeitig an und trauen uns dann doch nicht? Auf wessen Erlaubnis warten wir eigentlich? Auf die des Partners, der Kinder, der Mutter, des Vaters oder des Arbeitgebers?
Es ist wie, wenn wir einen inneren Kompass haben, der uns auffordert eine andere Richtung einzuschlagen und wir immer wieder ganz elegant das Piepsen und Alarmschlagen in uns ignorieren…
Wir missachten die Intelligenz in uns, die uns aufzeigt, dass wir „out of order“ sind, nicht mehr im Gleichklang mitschwingen, ein bisschen von unserer Route abgewichen sind oder sogar komplett auf einem Seitenweg verweilen.
Und dann fragen wir uns, warum wir immer wieder in den gleichen Mustern und Gewohnheiten feststecken, welche magische Zutat uns fehlt, welche Anleitung wir nicht bekommen haben oder warum immer wieder die Fehlermeldung „Error“ erscheint.
Weil wir gegen uns handeln. Gegen unsere Integrität, gegen unsere wahre Natur, gegen unseren Rhythmus, gegen unsere innere Stimme, die uns doch genau sagt, dass wir uns zu einem Menschen hingezogen fühlen und diese Verbindung nicht zulassen, weil es vernünftiger oder irrational erscheint und weil wir in einer Beziehung feststecken, die mit Liebe nicht viel zu tun hat, sondern vielmehr auf Gewohnheit, Bequemlichkeit und steuerlichen Vorteilen gegründet ist. Und dann fragen wir uns, warum unser Leben nur „gerade so“ läuft. Warum wir uns immer wieder ausgebrannt fühlen, der Zeit hinterher hetzen, warum wahre Nähe und Zuwendung auf der Strecke liegen bleiben und alle immer irgendwas auszusetzen haben.
Anstatt aus dem Vollen unseres inneren Reichtums zu leben, suchen wir die Vollständigkeit und die glitzernden Schätze im Außen: In anderen Menschen, in Drogen in Anhäufungen von materiellen Gütern, nur um am Ende feststellen, dass die innere Leere immer noch da ist und die Distanz zu anderen Menschen -trotz Sex- nur größer geworden ist.
Und dann steht da der Alkohol, dann liegt dort das Handy,… und wir beginnen damit, uns in Süchte zu stürzen, um den Schmerz zu ertragen. In die Süchte des Egos, das uns einbläuen möchte, dass wir nicht gut genug sind, dass wir Mangel erleiden und uns etwas fehlt, dass wir getrennt sind von allen anderen, abgeschnitten vom Rest der Welt und auf einer ewigen Suche sind, die nie endet, weil uns das Ego nie ankommen lässt. „Suche aber finde nicht“ (EKIW) ist das Diktat des Egos.
Schön blöd denken wir uns jetzt: Wie kann man da nur drauf reinfallen?!
Und doch tun wir es immer wieder. Wir lassen uns in Versuchung führen von dieser Stimme, die lauthalsig in uns schreit und immer wieder mit neuen Ideen und Triggerpunkten aufkommt, um uns auf den falschen Weg zu schicken oder anderweitig dafür sorgt, dass wir nie einen Blick „out of the box“ erhaschen. Am Ende flüstert es uns dann ein, dass wir Versager sind und sowieso die falschen Entscheidungen getroffen haben.
Sind es nicht die tiefen Momente, die Seelenverbindungen, die Menschen, die uns im Kern erfassen, eine Begegnung, ein Wort, ein Buch, ein Lied,… was uns Tiefe schenkt, mit Sinn erfüllt, zurückbringt auf den Weg, auf das was wirklich wichtig ist, uns wieder mit uns selbst in Einklang bringt, uns wieder die richtige Richtung weißt, uns nährt und berührt?
Und wollen wir selbst nicht so jemand im Leben von anderen Menschen sein? Durch eine Geste, ein Wort, ein Segen sein, authentisch DU sein, tief gehen, Nähe spüren, Verbindungen zulassen, Schatzkammern aufmachen, Wände einreißen, Herzen öffnen, Mauern niederlassen, Zäune abbauen, Liebe reinlassen, Liebe rausströmen lassen, sich Ausdruck verleihen, Fassaden abbauen, Masken ablegen, Augen funkeln und Seelen sprechen lassen?